„Monet, Gauguin, van Gogh … Inspiration Japan“

Besuch der Ausstellung im Museum Folkwang am 24. Januar 2015

„Französischer Impressionismus und Japan – wie passt das zusammen?!“ fragten wir uns, als wir auf die aktuelle Ausstellung im Museum Folkwang in Essen aufmerksam wurden, die sich mit der Rezeption japanischer Kunst in Frankreich in der Zeit von 1860 bis 1910 beschäftigt. Also machten wir uns trotz des Schneefalls am 24. Januar 2015 auf den Weg nach Essen, um uns mit eigenen Augen davon zu überzeugen, welchen Einfluss Japan auf Künstler wie Claude Monet, Gustave Courbet oder Edgar Degas gehabt haben mag.

 Die Ausstellung mit ihren rund 400 Exponaten hält, was sie verspricht. Um 1860 öffnete sich Japan nicht nur wirtschaftlich, sondern es kam auch zum Kulturexport. Japanische Kunstwerke und Möbelstücke gelangten nach Europa und die Neugier auf das fernöstliche Land setzte einen Trend in Bewegung. Wer modern sein wollte, richtete sich mit japanischen Holzschnitten, Paravents oder Vasen ein. „Japonisme“ – So bezeichnete der Kritiker Philippe Burty im Jahre 1872 den kulturellen Einfluss, den die japanische Kunst auf Europa ausübte.

 Und tatsächlich kann man die Wirkung, die das Bild von Japan auf die europäischen Künstler der Moderne gehabt hat, nachvollziehen. So mag „Die große Welle vor der Küste von Kanagawa“ des Künstlers Katsushika Hokusai für Gustave Courbet als Inspirationsquelle gedient haben, als er „Woge“ malte. Ebenso mag es kein Zufall sein, dass Henri Rivière eine Serie von 36 Ansichten des Eifelturms anfertigte – kannte er doch die Serie „36 Ansichten des Berges Fuji“ von Hokusai. Monets berühmter Garten in Giverny wurde nach dem Vorbild japanischer Holzschnitte angelegt. Er bot dem Künstler ausreichend Motive für seine Seerosen-Bilder, die im hellen Neubau des Museums ausgestellt sind. Auch Pablo Picasso war fasziniert von der japanischen Ästhetik. Davon zeugt seine späte Serie erotischer Radierungen, die am Ende der Ausstellung gezeigt wird. Mit einem Augenzwinkern wird den Besuchern vermittelt, welche Faszination die japanischen Frühlingsbilder, auf denen sich liebende Paare abgebildet sind, auf den spanischen Künstler ausgeübt haben.

 Unsern Ausflug ins Ruhrgebiet beendeten wir stilecht mit einer Currywurst zum Mittag. Inspiriert und fasziniert zugleich, ging es dann wieder mit dem Zug Richtung Rheinland.